Verhalten bei Eisunfällen

 

Tipps Ihrer Feuerwehr wie sie sich zu verhalten haben, wenn sie dennoch in das Eis einbrechen oder eine Person retten müssen, die im Eis eingebrochen ist:

 

    •    Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr. Betreten Sie nur Eisflächen, die mindestens zehn bis 15 Zentimeter dick sind.

    •    Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Sollten Sie die Eisfläche trotz der Warnung betreten haben und drohen einzubrechen, legen Sie sich flach hin, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).

    •    Wer einbricht, sollte versuchen, sich am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.

    •    Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste), nicht zu weit hinaus wagen.

    •    Wer zum Helfen die Eisfläche betritt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Gartenzäune, umgedrehte Tische oder Bänke, Türen) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage macht es leichter, die eingebrochene Person zu retten.

 

Innerhalb von drei bis vier Minuten im kaltem Wasser (drei bis vier Grad) erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt und die eingebrochene Person geht unter.

 

 

Erste Hilfe bei Unterkühlung:

 

Immer die 112 wählen und einen Notruf absetzen!!!

 

Es gibt zwei Stadien (Schweregrade) einer Unterkühlung.

 

Eine Unterkühlung im Stadium 1 erkennt man in kurzer Zeit an folgenden Symptomen:

 

  • Kältezitter
  • Atmung und Kreislauf sind gesteigert
  • Betroffener ist bei Bewusstsein erregt, später ruhiger.

 

Maßnahmen:

 

  • Betroffenen an einen warmen Ort bringen und langsam aufwärmen.
  • Nasse, kalte Kleidung entfernen und Körper in warme (Rettungs-) Decken wickeln, weitere Kälteeinwirkung vermeiden.
  • KEINE aktive Wärme z.B. durch Reiben oder Wärmflasche zuführen.
  • Wenn Betroffener bei Bewusstsein ist, warme, gut gezuckerte Getränke wie z.B. Tee verabreichen, jedoch keine alkoholischen Getränke!
  • Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienste beruhigen, betreuen, trösten und beobachten (möglichst auch die Körpertemperatur).

 

Eine Unterkühlung im Stadium 2 ist an folgenden Symptomen erkennbar:

 

  • Atmung verlangsamt sich.
  • Muskelstarre tritt ein.
  • Das Schmerzempfinden lässt nach.
  • Zunehmende Müdigkeit, Bewusstlosigkeit.

 

Maßnahmen:

 

  • KEINE Aufwärmversuche mehr unternehmen.
  • KEINE aktive Wärme (z.B. durch Reiben oder Wärmflaschen) zuführen.
  • Stabile Seitenlage.
  • Betroffenen zudecken.
  • Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen.
  • Bei vorhandener Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung.